Lammas: Hintergrund und 3 Rituale

Lammas: Hintergrund und 3 Rituale

So könnt ihr das Jahreskreisfest Lammas (auch genannt Lughnasad) feiern.


Es ist Hochsommer und die Vereinigung der Sonne und Erde hat die erste Ernte hervorgebracht. Lammas, auch als Lughnasad bekannt, ist in der keltischen Tradition der Tag, an dem das erste Getreide für den bevorstehenden Winter geschnitten wurde und zugleich die Feier dieser ersten Getreideernte. Es ist eine Zeit des Sammelns und des Dankes für den Überfluss. Die Früchte des Sommers, die Sonne und die Fülle, die mit den wärmeren Monaten des Jahres einhergehen, werden genossen. In der nördlichen Hemisphäre fällt Lammas auf den 1. August. Im Jahreskreis befinden wir uns in der Mitte zwischen der Sommersonnwende Litha und der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche Mabon. Mit Lammas beginnt der Übergang in die Herbstzeit, mit der Bitte und Hoffnung auf eine gute, ertragreiche Ernte.
Es ist auch das große Fest von Lugh, oder Lug, dem großen keltischen Sonnenkönig und Gott des Lichts. Der August ist sein heiliger Monat, in dem er große Festlichkeiten zu Ehren seiner Mutter Tailtiu veranstaltete. Feste, Märkte, Spiele und Lagerfeuer waren an der Tagesordnung. Kreistänze, die die Bewegung der Sonne in sympathetischer Magie widerspiegelten, waren ebenso beliebt wie alle Versammlungen der Gemeinschaft. Der August galt als verheißungsvoller Monat für Handfesten und Hochzeiten. Dahinter verbirgt sich jedoch das Wissen, dass die Kraft und Energie von Lugh, der Sonne, nun zu schwinden beginnt. Es ist eine Zeit der Veränderung und des Wandels. Das aktive Wachstum verlangsamt sich und die dunkleren Tage des Jahres und der Besinnung kündigen sich an.

 

Bräuche beim Schneiden des Getreides

In ganz Europa gab und gibt es zahlreiche Bräuche rund um das Schneiden des Korns oder Getreides. Sowohl das Schneiden der ersten Garbe als auch des letzten Korns sind von Bedeutung. Die erste Garbe wurde oft in der Morgendämmerung zeremoniell geschnitten, gesiebt, gemahlen und zu einem Erntedankbrot gebacken, das dann von der Gemeinschaft als Dank geteilt wurde. Aus den ersten Gerstendolden wurde das erste Bier der Saison gebraut. Die erste Garbe garantiert zudem das Saatgut und damit die Kontinuität.
Die letzte Garbe wurde ebenfalls zeremoniell geschnitten, oft zu einer Strohpuppe verarbeitet, feierlich ins Dorf getragen und stand im Mittelpunkt des Erntedankmahls. Die Strohpuppe wurde zu einer „Corn Maiden“ (nach einer guten Ernte) oder zu einer Cailleach bzw. einer Hexe (nach einer schlechten Ernte) ausgestaltet. Sie konnte mit Bändern geschmückt oder sogar bekleidet werden.
Die letzte Garbe wurde bis zur nächsten Ernte im Haus aufbewahrt, oft über der Feuerstelle oder dem Herd des Hauses. Oder sie wurde in die Zweige eines Baumes gesteckt oder mit dem Saatgut für die Aussaat im nächsten Jahr vermischt. In einigen Teilen Europas war es Tradition, die letzte Garbe zu einer großen Kornmutter zu flechten, in deren Innerem sich ein kleineres "Baby" befand, das für die Ernte im nächsten Jahr stand. Sobald die Ernte abgeschlossen und sicher eingebracht war, begannen die Festivitäten.


Kräuter und Pflanzen zu Lammas

  • zen zu LammasAlle Getreidesorten, wie Weizen, Gerste, Hafer und Roggen. Sie stehen für Erfüllung und Potenzial.

  • Mädesüß. Auch bekannt als Königin der Wiese, Brautkraut und Braut der Wiese. Als eines der heiligsten Kräuter der Druiden wurde es oft als Girlande bei den Lammas-Feiern getragen und war ein traditionelles Kraut für Hochzeitskränze und -sträuße zu dieser Jahreszeit. Es wird auch für Liebeszauber verwendet und kann gestreut werden, um den Frieden zu fördern.

  • Minze, ein weiteres, von den Druiden verehrtes, Kraut. Ihre magischen Eigenschaften sind sowohl schützend als auch heilend und in dieser Phase des Jahres sind ihre Eigenschaften, Fülle und Wohlstand anzuziehen, sehr beliebt.

  • Sonnenblume. Eine aufgeblühte Sonnenblume erinnert uns Sommer, Licht und Wärme. Zu Lammas sind die Blütenköpfe voll mit Samen und die Blätter, Blüten und Knospen drehen sich sanft mit dem Sonnenlauf. Bereits in den aztekischen Sonnentempeln trugen die Priesterinnen Sonnenblumen als Kronen. Sie symbolisieren die Fruchtbarkeit.

  • Johanniskraut. Es wird auch als Sonnenkraut oder Wetterkraut bezeichnet. Bauern verräucherten es in der Erntezeit, um Schutz ihrer Ernte vor Gewittern, Hagel und Sturm zu erbeten.


Lammas-Altar

Zur Dekoration des Altars eigenen sich an Lammas Weizen und alle Getreidesorten, Maiskolben, Brot, Sonnenblumen und Ringelblumen. Passende Farben sind Grün und alle Schattierungen der Sonne und Ernte, von Gold und Gelb bis zum tiefsten Orange.

3 Rituale für Lammas

Hier sind meine 3 Lieblingsmethoden, um Lammas zu feiern

Lammas-Zauber für das Sammeln von Fülle


Du benötigst:

  • Einen (Reisig-)Besen: Machen dir keine Sorgen, wenn es kein traditioneller (Reisig-)Besen ist, jeder Besen ist geeignet, denn es kommt immer auf die Absicht an. Wenn du keinen Besen hast, sammle ein Bündel Zweige und binden sie oben mit einem Band zusammen, um die Form eines Handbesens zu erhalten. Der Besen ist ein starkes Symbol für Herd und Heim. Er ist ein traditionelles magisches Werkzeug, das für alltägliche Zaubersprüche nützlich ist und das Fegen ist eine natürliche Geste der Reinigung und des Zusammenkommens.
  • Bänder: Ein Stück grünes Band (für Überfluss), ein Stück goldenes Band (für Wohlstand und Sammeln) oder ein Band in den Farben der Lammas-Ernte.
  • Einen Minze-Zweig: Nimm idealerweise einen Zweig Minze aus deinem Garten (du kannst ihn aber auch in jedem Supermarkt kaufen) oder getrocknete Minze, die du in ein Tütchen steckst. Die Minze steht für Überfluss und Fülle und ist auch für die städtische Hexe leicht zugänglich.

Nimm deinen Besen und binde die Bänder um den Stiel oder die Spitze. Binde den Minze-Zweig hinein oder befestige den Beutel mit der getrockneten Minze daran. Nimm deinen Besen mit nach draußen, lege beide Hände auf den Stiel und konzentriere dich auf deine Absicht - deine Ernte für den Winter einzusammeln. Drehe dich langsam dreimal im Uhrzeigersinn und beginne dann, in Richtung Tür zu fegen:

"Bei eins, zwei, drei und vier, fegt die Gaben von Lammas an meine Tür. Der Reichtum soll nicht von mir schwinden, bis die Wintertage letztlich Ende finden.“


Wiederhole diesen Spruch dreimal, dann nimm deinen Besen wieder mit in dein Haus und stelle ihn an seinen üblichen Platz. Du kannst das Band so lange dranlassen, wie du willst, einen Mondmonat lang oder bis der Winter vorbei ist. Wenn du deinen eigenen Besen gemacht hast, kannst du ihn dort aufstellen, wo du das Herz deines Hauses siehst. Die Minze kann mit Dank an die Erde zurückgegeben werden. Wenn du keinen Außenbereich hast, kannst du von der Haustür bis zur Küche oder zum Herd fegen.


Eine Strohpuppe basteln

Bastle deine eigene Strohpuppe. Gehe spazieren und schaue, was du finden kannst - Weizen-, Hafer-, Gersten- oder Roggenhalme, die nach der Ernte oft an den Rändern der Felder wachsen, oder auch Gräser und/oder Schilf. Alternativ kannst du natürlich auch Strohhalme im Bastelbedarf erwerben. Lass deiner Kreativität freien Lauf und schmücke die Strohpuppe mit Farben und Symbolen deiner Wahl. Danke dabei für die Gaben der Ernte. Stelle deine Strohpuppe auf deinen Altar oder in den Mittelpunkt der Feierlichkeiten. An Samhain kannst du die Getreidehalme wieder in die Erde zurück geben, sie enthalten die Samen der zukünftigen Ernte.

Brot backen

Mais-Brot für Lammas


Du brauchst:
1 Ei
250 ml (Butter-)Milch (knapp)
50 g Butter, geschmolzen
1/2 Teelöffel Salz
2 EL Zucker
2 Teelöffel Backpulver
100 g feines gelbes Maismehl (Polenta)
150 g Mehl
Optional: flüssiger Honig zum Süßen


Verquirle das Ei in einer Schüssel, gebe die Milch und Butter dazu und verrühre alles gut. Vermische in einer zweiten Schüssel die trockenen Zutaten, gib dann die Flüssigkeit dazu und verknete die Zutaten, bis sich alles zu einem glatten Teig vermischt hat. Falls der Teig zu flüssig ist, gebe noch etwas Mehl hinzu, falls er zu trocken ist etwas Milch. Gebe den Teig in eine gefettete, gemehlte (Maismehl) Backform oder ein hohes Backblech und backe ca. 25 min bei 200°C. Lass das Brot etwas abkühlen bevor du es aus der Form nimmst oder schneidest. Dazu schmeckt Honigbutter: Butter und Honig zu gleichen Teilen mit einem Mixen gut verrühren.
Nimm dir Zeit, dich auf das Brot zu konzentrieren, das du geschaffen hast, und drehe den Laib dreimal mit den Worten: "Von den Feldern und durch Steine in des Feuers Statt`, wenn das Rad sich drehet, dieses Brot macht alle satt“
Nimm nun dein Brot und teile es mit deiner Familie oder deinen Freunden und gib die großzügigen Segnungen dieses hellen und fruchtbaren Festes weiter. Iss es frisch, sobald du es gebacken hast, wenn du kannst.
Was auch immer du zu Lammas machst: Hab Spaß, danke und feiere!

 

Tipp von mir: Räuchern mit einer passenden Räuchermischung,  zum Beispiel mit unserer Räuchermischung “Lammas”! Darin enthalten sind Weihrauch, Apfelstücke, Kornblumenkelche, Johanniskraut u. a.

 

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